«Warum braucht es eine Summer School in Palliative Nursing?»
O-Ton von Renate Gurtner Vontobel, Geschäftsführerin palliative.ch, am 7. September 2023.
Grüessech mitenand und
Herzlich Willkommen meine Damen und Herren, an dieser ersten Swiss Summer School in Palliative Nursing
Bei meinem Stellenantritt als Geschäftsführerin 2019 bei palliative.ch bin ich rasch auf das spannende, jährlich stattfindende Angebot der Swiss Summer School in Palliativ Medicine gestossen und Sie können sich ja vorstellen, dass ich – 20 Jahre in der Pflege-Bildung sozialisiert – mich sofort gefragt habe, wo ist denn die Summer School der Palliativen Pflege?
Ich bin ein grosser Fan von interdisziplinären und multiprofessionellen Bildungsangeboten. Natürlich wissen wir längst alle um den Mehrwert, wenn Professionen, die in der Praxis zusammenarbeiten in der Weiterbildung zusammen lernen und vor allem auch gemeinsam reflektieren.
Ich bin aber auch eine Influencerin für intraprofessionelles, fachliches, monoprofessionelles Vertiefen, Lernen und Weiterentwickeln.
Und darum habe ich mich als Impulsgeberin oder Initiatorin dieser Summer School Palliative Nursing ein bisschen ins Zeug gelegt. Dass Sie heute so zahlreich gekommen sind, zeigt, dass der Bedarf an diesem neuen Gefäss gegeben ist und dies trotz der engen personellen und finanziellen Ressourcen in Ihren vielfältigen Tätigkeitsbereichen.
Erlauben Sie mir beispielhaft dazu einen kleinen Diskurs zum derzeit hochaktuellen Konzept Futility => bei dieser Gelegenheit: Herzlich Willkommen Frau Anna Westermair. Ich freue mich sehr auf ihr Referat mit dem Titel: Futility – was bedeutet das in der Praxis?
Recherchiert man ein bisschen zum Begriff und Konzept Futility stösst man relativ rasch und prominent auf die SAMW-Empfehlungen aus dem Jahr 2021 – stimuliert durch die Corona-Pandemie – mit dem Titel Wirkungslosigkeit und Aussichtslosigkeit – zum Umgang mit dem Konzept der Futility in der Medizin
Lead/Einführungstext: Die Beratung und Begleitung von Patientinnen, Patienten und Angehörigen in Situationen, in denen eine medizinische Behandlung wirkungs- oder aussichtslos sein könnte, ist eine zentrale Aufgabe der Medizin.
- Futility ist eine zentrale Aufgabe in der Medizin
Gleichzeitig wird im Abschnitt 7 auf die Bedeutung der Interprofessionalität (ein kleiner Abschnitt) und den frühzeitigen Einbezug der Palliative Care (ebenfalls ein kleiner Abschnitt) hingewiesen.
Für mich ergibt sich aus diesen SAMW-Empfehlungen, mit den Schlüsselbegriffen und Subkonzepten Lebensqualität, Aussichtslosigkeit, Lebensbewertung und Theapiebegrenzung, ein konkreter Auftrag sowohl an die Medizin als auch an alle anderen beteiligten Professionen, die eigene sowie die interprofessionelle Position zu konkretisieren.
Für die Pflege als Profession, die Palliativ-Pflege im Besonderen, heisst dies also, ihre spezifische Rolle, ihre pflegerischen Aufgaben und Tätigkeiten im Konzept Futility zu definieren – und auch aufzuzeigen, woran sich der professionelle Beitrag der Pflege zeigt. Möglichst konkret. Mit Beispielen und settingspezifisch.
Fachlich betrachtet, stärkt die intraprofessionelle und monoprofessionelle Klärung und Vertiefung die Auseinandersetzungsfähigkeit – das ist dieses berühmte auf Augenhöhe diskutieren – für die Entwicklung jedes multiprofessionellen Behandlungskonzeptes.
So, das war jetzt die etwas schwere Kost und mein Mantra-Argument in Bezug auf die Etablierung einer Summer School Palliative Nursing.
Aber natürlich und vor allem soll diese Summer School auch Menschen zusammenbringen, Begegnungen unter Fachpersonen der Palliativpflege ermöglichen, Austausch generieren – aktivieren, verbinden, empowern – Ihnen Energie für Ihren Alltag vermitteln, Sie stärken damit es Ihnen als Pflegefachperson gut geht und damit natürlich auch Ihren Patientinnen und Patienten.
Es freut mich, dass uns mit dieser Veranstaltung der Auftakt für ein weiteres Gefäss gelungen ist, das die Erfüllung der Pflege im Bereich der Palliative Care sichtbar macht. Wir hoffen damit – einmal mehr- auch nach innen und aussen zeigen zu können, dass ohne sie nichts läuft und ihr Beitrag an der Palliative Care die Entwicklung ihres Fachwissens und- könnens erfordert.
In diesem Sinne wünsche ich uns allen einen anregenden Nachmittag mit spannenden Inputs so wie individuellen und gemeinsamen Outputs!
Renate Gurtner Vontobel
«Warum braucht es eine Summer School in Palliative Nursing?»
Die Rückmeldungen der 70 Teilnehmenden anlässlich der ersten Swiss Summer School in Palliative Nursing vom 7. September an der Careum Hochschule Gesundheit Zürich machen deutlich, dass der Auftakt mehr als gelungen ist – und, dass ohne Pflege im Bereich der Palliative Care nichts läuft, sondern Pflege-Fachwissen und -können in jedem Thema gefordert ist und gefördert werden muss.
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