Der Schweizerische Nationalfonds SNF unterstützt die interdisziplinäre Studie des CHUV in Lausanne. Die Idee der Studie ist es, den Altruismus von Patientinnen und Patienten am Lebensende besser zu verstehen
Der Service de Soins Palliatifs et de Support am CHUV in Lausanne erhält vom SNF einen Beitrag in der Höhe von CHF 775'000.00. Damit wird eine wissenschaftliche Untersuchung finanziert, die die Bedeutung und die Motivation des Altruismus von Patientinnen und Patienten am Lebensende untersucht und damit die Auswirkungen auf ihr Wohlbefinden und ihre Lebensqualität (und das ihrer Angehörigen).
Professor Mathieu Bernard, Psychologe und Forschungsleiter Palliative Care am CHUV, erklärt: «Normalerweise bringen Angehörige ihre Zeit und ihre Fähigkeiten für kranke Menschen auf. Die Idee der Studie ist es, die Sichtweise zu ändern und die Patientinnen und Patienten als Gebende zu betrachten. Etwas an andere weiterzugeben, auch gebraucht zu werden, können wichtige Faktoren in der Entwicklung von Patientinnen und Patienten sein. Dies kann sich positiv auf ihre Befindlichkeit sowie auf die Schmerzen und Ängste auswirken. Eine Verbesserung des Wohlbefindens lässt Patientinnen und Patienten und ihren Angehörigen mehr Raum für psychologische, existentielle und spirituelle Fragen.»
Die Studie beschäftigt sich hauptsächlich mit den folgenden Fragen:
- Wie definieren die Patientinnen und Patienten ihren Altruismus am Lebensende?
- Was wollen und haben sie zu geben und weiterzugeben?
- Welche Bedeutung und welchen Sinn messen sie dem Altruismus bei?
Die verantwortlichen Forscherinnen und Forscher kommen aus den Berufsfeldern Medizin, Pflege, Psychologie, Medizinethik und Soziologie, was eine interdisziplinäre und erweiterte Sichtweise ermöglicht. Die Studienleitung hat Professor Mathieu Bernard inne.
Der Start der Studie ist auf Anfang 2023 terminiert. Neben dem CHUV arbeiten auch die Universitätsspitäler Zürich und Bern und das Tessiner Kantonsspital an dieser Studie mit, damit allfällige Unterschiede zwischen den drei Sprachregionen - mit ihren kulturellen, sozialen und religiösen Besonderheiten - erkannt und ausgewertet werden können.
Kontakt:
Prof. Mathieu Bernard
Lehrstuhl für Palliative Psychologie
Service de soins palliatifs et de support
Universitätsspital Lausanne
CHUV