Standards & Tools
Warum ist das wichtig für den Patienten und Ärzte?
- Hausarzt kennt die Patienten (Vertrauen und Beziehung) und kann die Koordination vornehmen
- Hausärzte können Patienten und Angehörige in die PC einführen (Prozessbegleitung, Koordination, gate keeping)
- Immer mehr Patienten können von der PC profitieren (early PC, nicht nur onkologisch)
1. Identifizieren eines Palliative Care Patienten
Befähigt den Hausarzt eine aktive Rolle in der palliativen Begleitung einzunehmen
Trigger Trigger, die auf eine Palliativsituation hindeuten, sind: | Needs Needs, die den Bedarf an Palliative-CareVersorgung zeigen, sind: |
Wenn die Person ≥ 2 ungeplante Hospitalisationen in den letzten 6 Monaten hatte
Wenn Umstände vorhanden sind, welche die Behandlung schwieriger machen als gewöhnlich (z. B. Komorbiditäten, hohe Symptomlast, Glaubenssätze, kulturelle oder soziale Faktoren)
Wenn Sie nicht überrascht wären, wenn die Person innerhalb der nächsten 12 Monate versterben würde | Wenn der Wunsch nach Palliative Care geäussert wird
Wenn schwerwiegende körperliche Symptome vorhanden sind, die nicht genügend behandelt sind
Wenn psychosoziales oder existenzielles Leiden bei der Person oder Angehörigen vorhanden ist
Uneinigkeit oder Unsicherheit bei Patient*in, Angehörigen oder betreuenden Fachpersonen bezüglich medizinischem Behandlungsplan oder komplexen Entscheidungen |
Kontaktaufnahme und Kommunikation mit dem Patienten
Die Einführung von Palliative Care kann herausfordernd sein. Nachfolgende Punkte erleichtern die Kontaktaufnahme und Kommunikation mit dem Patienten.
- Darf ich Sie fragen, was Ihnen bisher zu Ihrer Krankheit mitgeteilt wurde und wie ein möglicher Verlauf aussehen könnte?
- Was ist Ihnen wichtig, im Voraus festzulegen resp. zu entscheiden?
2. Bedürfnisse erfassen
Welche belastenden und leidvollen Symptome bestehen momentan?
- Körperliche / psychische Symptome: Haben Sie genug Informationen über Ihre Krankheit oder gibt es noch Unklarheiten?
- Soziale Stressoren: Finanzielle oder administrative Sorgen, Einsamkeit?
- Spirituelle Stressoren (Krisensituationen / Indikationenset): Was hat euch geholfen Krisen zu bewältigen? Was belastet momentan am meisten?
Tools
- ID-Pall
- ESAS (Direkt online ausfüllen (vgl. Tools online ausfüllen à https://www.stiftung-familienbande.de/lares/lares-online-ausfuellen.html): Erfassung körperlicher und psychischer Symptome
- SENS
3. Behandlung
Text
Hilfsmittel zur Behandlung
- BIGORIO Best Practice Guidelines
- Guide de soins palliatifs
- Aide-mémoire
- Samw: Sterben und Tod
- KSSG?
- Kontinuierliche Evaluation
4. Bildung von Netzwerk angepasst an die Bedürfnisse der Patienten
(z.B. Pflege, Ernährung, Physio, Seelsorge, …)
- Freiwillige
5. Vorausplanung
Vorausplanung von möglichen Verschlechterungen und akut bedrohlichen Situationen
- Was erwarten Sie von mir und in Bezug auf die Behandlung?
- Haben Sie bereits mit Ihren Angehörigen darüber gesprochen? Schriftlich festgehalten?
- Haben Sie eine Patientenverfügung?
Hilfsmittel
- Patientenverfügung FMH
- Palliativer Betreuungsplan PBP
- Betreuungsplan Pädiatrie
- Accordons-nous: un outil pour accorder les objectifs de soins / Möchte der Patient mehr Informationen: LINK (fr)
Wann braucht es spezialisierte Palliative Care?
ID-PALL S:
- Vorhandensein mindestens eines schwerwiegenden und persistierenden Symptoms
- Schwierigkeiten bei der Einordnung körperlicher Symptome oder psychischer, sozialer oder spiritueller Probleme
- Uneinigkeit oder Unsicherheit bei Patient·in, Angehörigen oder den betreuenden Fachkräften, z.B. bezüglich medizinischer Behandlungen, komplexer Entscheidungen oder dem Reanimationsstatus
- Schwerwiegendes psychosoziales oder existenzielles Leiden des·der Patienten·in (z.B. schwere Angstsymptomatik oder depressive Symptome, Gefühl der Isolation/zur Last zu fallen, Verlust von Sinn/Hoffnung, Sterbewunsch, Frage nach assistiertem Suizid)
- Schwerwiegendes psychosoziales oder existenzielles Leiden bei den Angehörigen (z.B. schwere Angstsymptomatik oder depressive Symptome, schwerer Erschöpfungszustand, Destabilisierung des Familiensystems, Verlust von Sinn/Hoffnung)
- Geplante Palliative Sedierung (= medikamentöse Verringerung des Bewusstseins mit dem Ziel der Linderung therapierefraktärer Symptome)
- Schwierigkeiten mit Patient·in oder Angehörigen bezüglich der Therapie- und Behandlungsplanung oder der Erstellung von Vorausverfügungen
- Der·die Patient·in, die Angehörigen oder die mitbetreuenden Fachkräfte könnten Ihrer Einschätzung nach von einer spezialisierten palliativmedizinischen (Mit)betreuung profitieren
Tools
Pädiatrie
6. Angehörige / Umfeld
- Benötigen Ihre Angehörigen Unterstützung?
- Haben Ihre Angehörigen Fragen zur Krankheit oder zum Sterben?
- Können Ihre Angehörigen Sie unterstützen?
Informationen für Angehörige und das Umfeld
- Die Begleitung Sterbender. Unterstützung für Angehörige und freiwillige Helferinnen und Helfer.
- Adressen von Anlaufstellen
- Sektionen
Weiterführende Literatur
Liste Renate
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Pädiatrie