Viktor 2023: Eine Würdigung der Palliativmedizin
Sophie Pautex gewinnt den «Viktor» für die medizinische Meisterleistung des Jahres. Es ist vielleicht kein Zufall, dass sie Palliativärztin ist.
Medinside, 15. März 2024 um 17:15
Bild: Santémedia
Sie veröffentlichte in mehr als 150 Publikationen, sie leitet das grösste Palliativzentrum der Schweiz, sie teilt ihre Expertise mit Spitex, Hausärzten und Spezialisten in der Grundversorgung, sie engagiert sich exemplarisch für die Lehre: Mit solchen Lobesworten erklärte Jury-Mitglied Jürg Hodler an der «Viktor»-Gala, weshalb der Preis für die «medizinische Meisterleistung» 2023 an Sophie Pautex ging.
Pautex leitet den Palliativ-Dienst der Genfer Kantonsspital-Gruppe HUG. Und wie Jürg Hodler, ehemals Ärztlicher Direktor des Universitätsspitals Zürich, in der Laudatio betonte, war die Jury insbesondere von ihrer Arbeit an der Schnittstelle von Patientenbetreuung und Forschung beeindruckt: «Sie engagiert sich für die Verbesserung der Lebensqualität von Menschen in schwieriger Lage – und arbeitet hier an der wissenschaftlichen Grundierung.»
Vom Rand ins Zentrum
Sophie Marie Pautex studierte in Genf und Harvard, promovierte in in ihrer Heimatstadt und durchlief dort am Kantons- und Unispital HUG eine Ausbildung zur Internistin, wo sie ab 1999 begann, in den neu gegründeten mobilen Teams der Palliative Care mitzuarbeiten.
Seither konnte sie miterleben, wie dieses Fach ständig mehr für die Lebensqualität der Patientinnen und Patienten tun konnte und kann. Und dass gerade hier immer wieder neue wissenschaftliche Ergebnisse erwachsen. Wobei auch sehr stark interdisziplinär gearbeitet wird.
Der Preis für Sophie Pautex lässt also vielleicht etwas Grundsätzliches spüren: nämlich dass Palliative Care in den letzten Jahren eine neue Bedeutung erlangt hat – als inspirierendes Feld der Medizin; als Forschungszweig. Es dürfte kein Zufall sein, dass Jury und Fachpublikum mit Eva Bergsträsser – in der Kategorie «Herausragende Persönlichkeit» – eine weitere Palliativ-Care-Expertin für den «Viktor» nominiert hatten.
Auch das deutet an, dass dieser Bereich stärker ins Zentrum von Medizin und Gesundheitswesen rückt.
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