Pädiatrische Palliative Care: heute und morgen

In der Schweiz haben rund 10'000 Kinder Bedarf an Palliative Care. Am grössten ist der Bedarf in der Altersgruppe der unter 1-Jährigen. Gemäss Hochrechnungen (Datenbasis 2022) werden bis ins Jahr 2030 rund 15'000 Kinder Bedarf an Palliative Care haben. Die zukünftige Entwicklung des Pädiatrischen Palliative-Care-Bedarfs hängt jedoch von vielen Faktoren ab. Ein wichtiger Faktor ist der medizinisch-technische Fortschritt, der Einfluss auf die Überlebensfähigkeit der Kinder mit lebenslimitierenden Krankheiten hat.

Die Pädiatrische Palliative Care fokussiert die umfassende, ganzheitliche Betreuung von Früh- und Neugeborenen, Kindern und Jugendlichen sowie von schwerbehinderten Kindern, welche an einer lebenslimitierenden oder lebensbedrohlichen Erkrankung leiden.

Als familienzentrierte Disziplin stehen bei der Pädiatrischen Palliative Care die Erhaltung und Verbesserung der Lebensqualität der ganzen Familie bei gleichzeitig grösstmöglicher Selbstbestimmung des Kindes und der Familie im Zentrum. Demnach ist die Familie Betroffene und Ressource zugleich.

Bis ins Jahr 2030 wird der Pädiatrische Palliative-Care-Bedarf basierend auf Hochrechnungen um zirka 43 Prozent zunehmen. Dies aufgrund demografischer Entwicklung und dem Anteil Kinder, die an lebenslimitierenden Krankheiten leiden. Der zukünftige Bedarf wird zudem beeinflusst durch die Gesundheit der Gesamtbevölkerung, die individuellen Präferenzen der betroffenen Kinder und Familien, von der Qualität der einzelnen Versorgungsstrukturen, dem medizinischen Fortschritt sowie von sozio-kulturellen Einflüssen und der regionalen Versorgungspolitik.

Anders als bei Erwachsenen, haben die Kantone derzeit keinen Auftrag zur Bereitstellung eines Pädiatrischen Palliative-Care-Angebots.

Im Auftrag des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) hat INTERFACE den Bericht Vertiefte Abklärungen zum Pädiatrischen Palliative-Care-Bedarf in der Schweiz (2023) (pdf) erstellt. 

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